17.04.15

Sparren Sie Energie ?

Energieeinsparung bezeichnet das Ziel, einen gegenwärtigen Energieverbrauch zukünftig zu verringern. Der Bezug des Begriffes ergibt sich erst aus dem Zusammenhang und ist weder in der Art der Energie noch vom Verbraucher her in bestimmter Weise festgelegt. Er kann also alle Energiearten umfassen oder sich auf bestimmte Energieträger oder Energiequellen beschränken. Und er kann sowohl global verstanden wie auch auf eine bestimmte Volkswirtschaft oder einen einzelnen Betrieb oder einen Privathaushalt bezogen werden. 


In einem engeren Sinne bezeichnet Energieeinsparung alle Maßnahmen, die geeignet sind, eine verringerten Energieverbrauch zu erreichen. Ziel der Energieeinsparmaßnahmen ist häufig die Steigerung der Energieeffizienz, also der Menge erzielter Nutzenergie im Verhältnis zur eingesetzten Primärenergie. Es kann aber auch darauf abgezielt werden, die Menge der benötigten Nutzenergie zu verringern.

Der Begriff fand mit dem Energieeinsparungsgesetz (EnEG – vollständiger Titel: Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden) in Folge der erste Ölkrise bereits 1976 Eingang in die deutsche Gesetzgebung.[1] Die Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2001 basiert auf seiner Grundlage und bezieht sich ebenfalls auf den Energieverbrauch von Gebäuden in Deutschland.

Einsparmöglichkeiten nach Energiebereich

Vor dem Hintergrund energiepolitischer Diskussionen wird neben technischen Energiesparmaßnahmen auch immer wieder der bewusste Umgang mit Energie und die Senkung des Verbrauchs durch individuelle Maßnahmen jedes einzelnen gefordert.
Die tatsächliche Energiemenge, die von Haushalten bezogen wird, beträgt ohne den Verbrauch der PKW in Deutschland etwa 30 % der Gesamtenergie. Das Energiesparpotenzial wird als hoch angesehen, da die „typische“ Haushaltstechnik aus Preisgründen oft energietechnisch ineffizient konstruiert wird.
Den größten Anteil am individuellen Energieverbrauch haben Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung (etwa 25 bis 33 % vom gesamten deutschen Primärenergiehaushalt) und elektrischer Energie, davon einen Teil für Beleuchtungsenergie (etwa 2 % vom gesamten deutschen Primärenergieverbrauch), einen großen Teil aber auch für elektrische Haushaltsgeräte.
Um dem Verbraucher den Kaufentscheidungsprozess für energietechnisch effiziente Geräte zu erleichtern, wurde die Auszeichnung der Energieeffizienzklasse eingeführt.
Bei einer Studie in Großbritannien wurden die „Top Ten“ (zehn häufigsten) „Energiesparsünden“ in englischen Haushalten herausgefunden:
  • 71 % lassen Elektrogeräte im Standby-Modus laufen,
  • 67 % kochen mehr Teewasser, als sie benötigen,
  • 65 % lassen unbenutzte Ladegeräte in der Steckdose,
  • 63 % lassen Licht in leeren Räumen brennen,
  • 48 % nehmen auch für kurze Wege das Auto,
  • 44 % waschen die Wäsche zu heiß,
  • 32 % lassen den Motor im stehenden Auto laufen,
  • 32 % benutzen Wäschetrockner statt Wäscheleinen,
  • 28 % heizen das leere Haus,
  • 22 % drehen lieber die Heizung auf, anstatt einen Pullover anzuziehen

Weitere Energiesparmöglichkeiten
Durch überlegtes Konsumieren und Investieren lässt sich viel Energie einsparen:
  • auf überflüssige oder halb befüllte Gefriertruhen verzichten - ganzjährig oder saisonal; deutlich verlängerte Ladenöffnungszeiten machen sie für viele Menschen entbehrlich; viele Gefriertruhen brauchen über 1 kWh pro Tag = über 6 € pro Monat = über 72 € pro Jahr
  • Lebensmittel aus regionalem Anbau und der entsprechenden Saison können Transport- und sonstigen Verbrauch (z. B. für Treibhausbeheizung) vermeiden
  • Energiesparende Geräte sparen oft über 50 % Energie (verglichen mit durchschnittlichen Alt- oder Billiggeräten)
  • Langlebige Möbel und Geräte reduzieren den spezifischen Energieaufwand für die Herstellung
  • Moderne Pumpen für das Umwälzen des warmen Wassers im Heizungssystem (siehe "Umwälzpumpe") sparen bis zu 80 % Energie und amortisieren sich innerhalb weniger Jahre
  • Verbessern des hydraulischen Abgleichs lässt die Pumpen in Warmwasserheizungsanlagen sowie in Trinkwasserzirkulationssystemen effizienter laufen; dies spart bis zu 85 % Strom ein
  • Überflüssig gewordene Stromverbraucher sollten deaktiviert werden, z. B. Antennenverstärker für nicht mehr genutzte Dachantennen
  • Geräte, die sich nur in einen Bereitschaftsbetrieb schalten lassen (dazu zählen neben den Unterhaltungselektronikgeräten zum Beispiel auch computergesteuerte Mikrowellenöfen), sollte man vom Netz trennen (den Stecker aus der Dose ziehen oder eine schaltbare Steckdosenleiste dazwischenschalten); dies kann (bei einer durchschnittlich mit Unterhaltungselektronik ausgestatteten Wohnung) Strom im Wert von über 50 € pro Jahr sparen
  • Unnötige Neuanschaffungen sollten vermieden werden; so sollten z. B. funktionierende Geräte nur dann ersetzt werden, wenn wesentliche Energieeinsparungen erzielt werden, denn vielfach dauert es sehr lange, bis sich der etwas geringere Energieverbrauch positiv in der Gesamtenergiebilanz (einschließlich der zur Herstellung benötigten Energie) manifestiert; so benötigt ein 17-Zoll-TFT-Bildschirm zwar etwa 70 % weniger Energie als ein 19-Zoll-Röhrenmonitor bei gleicher Auflösung, ist aber in der Herstellung sehr energieaufwendig und umweltschädlich
  • Beim Betrieb eines Aquariums kann man Energie sparen (siehe auch Energiespartipps Aquarium), indem man das Aquarium mit einem Deckel verschließt
  • Ladegeräte für Akkus, etwa von Mobiltelefonen oder Notebooks, sollte man bei Nichtnutzung vom Netz trennen
  • Sensornetze können genutzt werden, um die effiziente Nutzung von Energie zu überwachen
  • diverse Einsparmöglichkeiten bei stromintensiven Geräten

Geänderte Gewohnheiten bzw. Verhaltensweisen können den Energieverbrauch – oft ohne nennenswerte Einschränkung des Komforts – senken:

  • Warme Kleidung ermöglicht die Absenkung der Raumtemperatur.
  • Sind die Heizungskörper nicht mit Möbeln oder anderen Gegenständen zugestellt, kommt es zu einer effektiveren Wärmeübergabe an den Raum. Ebenso reduziert den Energieverbrauch, wenn nachts sowie beim Verlassen der Wohnung die Temperatur abgesenkt wird.
  • Sogenanntes Stoßlüften ermöglicht den Luftaustausch, ohne dass sich Wände und Einrichtung nennenswert abkühlen. Das Lüftungsprinzip reduziert den Lüftungswärmeverlust.
  • Schon bei einer kurzen Pause von der PC-Arbeit lohnt es sich, zumindest den Monitor auszuschalten. Bei einer längeren Arbeitspause sollte man den PC über den Ruhezustand (suspend to disk) oder Standbymodus (suspend to RAM) abschalten.
  • Wäsche auf der Leine zu trocknen erspart den Energieaufwand für einen elektrischen Trockner.
  • Wäsche sollte mit möglichst geringer Temperatur gewaschen werden. Wasser kommt mit ca. 10 Grad Celsius aus der Leitung; es auf 30 Grad zu erwärmen braucht nur halb so viel Energie wie auf 50 Grad (plus 20 statt plus 40 Grad).
  • mit geschlossenem Kochtopf (mit Deckel auf dem Kochtopf) kochen; hilfreich ist ein gläserner Deckel, da dieser eine verhältnismäßig geringe Wärmeleitung aufweist.
  • Man sollte versuchen, Strahlungswärme besser zu nutzen. Eine Fußbodenheizung sorgt beispielsweise für eine gleichmäßige Wärmeabgabe.

Quelle:
Wikipedia

www.bestbau.de
www.enbw.com

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen