06.03.17

Ausführungsfehler im Rahmen der Fußbodenheizungsanlagen.

Wärmekomfort, Energieersparnis und Ästhetik sind Hauptvorzüge der Fußbodenheizung. Jedoch nur eine gut entworfene und ausgeführte Anlage sichert den Benutzern den erwarteten Komfort. Die Fälle von einer zu hohen Fußbodentemperatur, nicht heizenden Kreisläufen und rissigen Fliesen sind leider nicht vereinzelt, und die Kunden können auch mögliche Störungen befürchten, die durch den Bruch von den sich unter dem Fußboden befindlichen pex-al-pex Rohren verursacht wurden.

Die Ausführung einer Fußbodenheizung ist grundsätzlich einfach, aber sie erfordert jedoch unbedingt die Kenntnis von vielen physikalischen Prozessen, aus denen sich die wichtigsten Grundsätze des korrekten Entwerfens und der Montage von einer Anlage ergeben.

Nachfolgend wurden Fehler bei dem Entwerfen und der Ausführung einer Fußbodenheizung beschrieben, die am häufigsten vorkommen.

Nachlässiger tragender Untergrund – instabile Grundlage für Unterflur-Konvektor.
Der tragende Untergrund für Fußbodenheizung sollte eben und verspachtelt sein, um eine richtige Schichtenverteilung von Feuchtigkeitsschutz und Wärmeisolierung zu ermöglichen. Wenn Lücken oder Betonklümpchen im Estrich erscheinen, sollten sie nachgefüllt oder abgehauen werden. Die an dem Boden geführten pex-al-pex Rohre sollten als eine Strecke verlegt werden und durch Ausschütten von einer Betonschicht geschützt werden. Hier sollte auch die Dicke des Polystyrols geändert werden, damit er an die Höhe der ganzen Schicht angepasst wird.

Ein ungeeignetes Material und falsche Ausführung der Isolierschicht.

Die Wärmeisolierungsschicht sollte auch gerade und stabil sein. Die Kanten der Wärmedämmplatten sollten mit Hilfe von einem PE-Klebeband verklebt werden. Im Falle von einer lockeren Verlegung der Polystyrolplatten können die pex-al-pex Rohre sie nach oben bei einem Innendruckversuch heben. Überdies wird der Beton ins Innere vom Polystyrol durch die Spalten zwischen den Platten hineindringen. Auch die Materialklasse selbst hat eine große Bedeutung für die Möglichkeiten seiner Anwendung.

Abhängig von Nutzlasten, also in der Praxis von der Bestimmung eines Raumes, sollte eine entsprechende Klasse vom Polystyrol ausgewählt werden. Je größer die Nutzlast ist, desto härter muss Polystyrol sein.



Ein fehlender Feuchtigkeitsschutz.

Feuchtigkeitsschutz sichert den Boden auf dem Untergrund, indem er die Aufnahme vom Wasser aus dem Grund unmöglich macht. Das hat auch eine entscheide Bedeutung im Falle von Bodenplatten der Fußbodenheizung. Bei der Trocknung absorbiert der Beton die Feuchtigkeit von der Umgebung und wenn es keinen horizontalen Feuchtigkeitsschutz gibt, zieht sie aus dem Boden, was zur Verformung der Bodenplatte führt.
Fehlender Feuchtigkeitsschutz ist ein großer Ausführungsfehler, der auch Vernässung der Mauer und des Fußbodens, und damit einen niedrigen Wärmekomfort in diesem Stockwerk sowie Fäulnis von Stoffen nach sich ziehen wird.

Der offene Rohbau.

Mit der Etappe der Installationsarbeiten sollte begonnen werden, wenn der geschlossene Rohbau fertig wird. Die Fenster und Türen schützen das Gebäude vor einer übermäßigen Lüftung von Innenräumen und ermöglichen ihre Beheizung. Das ist im Hinblick auf die Montage der Fußbodenheizungsanlage wichtig. Die pex-al-pex Rohre sollten nicht in den Temperaturen unter 5°C verlegt werden, denn sie werden dann steifer und es ist schwer, sie zu biegen. Überdies können die Räume in der Zeit der Estrichtrocknung nicht gelüftet werden, denn das würde zur übermäßigen Volumenverminderung in der Oberflächenschicht vom Beton und zu seiner Verformung führen.

Unkorrekt ausgeführte Dilatationsfugen an den Wänden.

Richtig ausgeführte Dilatationsfugen der Bodenplatten sind ein Grundelement, das ihre Beständigkeit beeinflusst. Absonderung der Bodenplatten von den festen Bauelementen eines Gebäudes ist unentbehrlich, denn Temperaturwechsel verursacht Ausdehnung und Schwinden vom Beton. Der Randdämmstreifen sollte nach der Ausführung der Wärmedämmung verlegt werden, so dass er den Estrich überragt, denn man kann den Überstand später abschneiden. Der Randdämmstreifen muss lückenlos umlaufend verlegt werden, denn, wenn es an einer Stelle keinen Randdämmstreifen gibt, kommt es zur Rissbildung im Bereich der Bodenplatte. Randdämmstreifen hat eine Folienschürze, die auf der Wärmedämmungsschicht locker gelegt werden sollte.

Es ist ein großer Fehler, wenn man die Schürze in gespannter Position anklebt, denn die Ränder der Bodenplatte sind dann dünner und es entsteht unter ihnen Lufthohlraum, was ihre Beständigkeit vermindert. Man kann auch nicht den Randdämmstreifen mit Hilfe von Nägeln an die Wand anschlagen, denn sie stören an Ausgleichen vom Fließestrich.
Der Randdämmstreifen ist aus einem weichen und elastischen Stoff hergestellt, er hat eine entsprechende Stärke und biegt sich unter dem Betondruck, wodurch er freies Verschieben der schwimmenden Bodenplatten gegenüber den Bauelementen zulässt.

Unkorrekt ausgeführte Dilatationsfugen zwischen den Bodenplatten.

Dilatationsfugen der Bodenplatte ruft unter den Ausführern und Installateuren die meisten Meinungsverschiedenheiten hervor und ist die häufigste Ursache der Konflikte auf der Baustelle, und was noch schlimmer – Rissbildung und Brüche im Estrich. Wenn die Prinzipien des Verlegens vom Randdämmstreifen sehr einfach sind, so erfordert die Verteilung von großen Flächen mit unregelmäßigen Formen mit Bauelementen, die sich mitten der Räume befinden, eine entsprechende Vorbereitung, Wissen und Erfahrung. Ein sehr oft begangener Fehler ist Ausreißen des Randdämmstreifens von Estrichlegern, denen er stört und die Arbeitszeit verlängert. 
Späteres Kerben von Beton und Nachfüllen der Fugen mit Schaum- oder Polystyrolstreifen bringt nicht denselben Effekt, weil die benachbarten Bodenplatten den ganzen Durchschnitt entlang abgetrennt werden sollten, damit sie frei gegeneinander verschieben könnten. So ist die Technologie der Ausführung von einem schwimmenden Fußboden. Ein häufig begangener Fehler ist auch das, dass es keine Dilatationsfuge im Bereich von Türöffnungen gibt, was verursacht, dass Ausdehnung von Bodenplatten summiert wird und die Stärke vom Randdämmstreifen überragt, was zum Fußbodenbruch unvermeidlich führt.

Unverzeihlich sind die Dehnungsfugen, die auf der Oberfläche vom Estrich eine wellige Linie bilden. Nur die anerkannten Systeme der Fußbodenheizung haben Dilatationsleisten, welche den weichen Dilatationsschaum versteifen und ihn in einer geraden Linie halten.

Probleme bei der Planung von Heizkreisläufen.

Die Planung der Verlegung von Heizschleifen der Fußbodenheizung ist keine einfache Aufgabe. Wenn uns ein Projekt mit der Zeichnung zur Verfügung steht, ist es erheblich schwerer, einen Fehler zu begehen. In großen Bauwerken werden oft lange Heizschleifen verlegt, um die Anzahl von Verteilern nicht zu vermehren. Man soll maximale Länge des Gebäudes beachten, die von 100 bis 120 laufende Meter für den pex-al-pex Rohrdurchmesser von 16×2 mm beträgt. Die Überschreitung der erwähnten maximalen Längen der Heizschleifen kann dazu führen, dass diese Stellen vom Fußboden wegen großer hydraulischer Widerstände nicht beheizt werden.
In so einer Situation scheint die einzige Lösung zu sein, eine stärkere Pumpe zu wählen. Leider kann es sein, dass auch diese Idee das Problem nicht löst, weil eine größere Durchflussmenge die Druckverluste noch mehr steigert und in der Folge eine lange Heizschleife nach wie vor nicht heizt. Das ist ein häufiger Ausführungsfehler.
Eine richtige Anbringung des pex-al-pex Rohrs an die Dämmungsschicht

Ein weit verbreiteter Fehler ist die Anwendung von billigen System-Ersatzstoffen. Die Installateure tauschen das teuerere System-Polystyrol mit angeklebter Folie mit dem Aufdruck und dem Verankerungsnetz gegen das übliche Polystyrol, indem sie es mit der Baufolie decken und billige Befestigungsclips anwenden. Sie sind dessen nicht bewusst, dass die pex-al-pex Rohre so federnd sind, dass sie billige Klips von dem Untergrund ausreißen. Ein zusätzlicher Faktor ist auch der Druck innerhalb der Rohre, der nach der Nachfüllung der Anlage mit Wasser und dem Innendruckversuch auftritt. Das pex-al-pex Rohr ist es auch leicht auszureißen, wenn man es zufällig tritt oder beim Betonausschütten.

Die zu geringe Heizleistung von Unterflur-Konvektoren.


Die Bauherren stellen oft den Installateuren ein Ultimatum: ich will keine Heizkörper, nur die Fußbodenheizung. Außerdem wünschen sie sich, dass Fußböden mit Hilfe von verschiedenen Arten von Parkett ausgeführt werden. Wird die Fußbodenheizung in so einer Situation die Wärmeverluste in dem Gebäude decken?
Installateur montiert nur die Fußbodenheizung, um den Vorstellungen vom Bauherrn entgegenzukommen, indem er den Abstand bis an die Grenzen der Beständigkeit von Rohren (50–70 mm) verdichtet und sich nach dem Prinzip „je dichter, desto besser” richtet, dagegen die herkömmlichen Abstände in den Wohnräumen von 100 bis 200 mm betragen.

Die Leistung der Fußbodenheizung steigt unwesentlich (um kaum 10%), weil sie durch die Grenze der Fußbodentemperatur beschränkt wird (für Holz max. 27°C). Zusätzlich sollten unter dem Parkett keine Randzonen verwendet werden, welche die Situation im Falle von Fußböden aus Keramik retten können, weil die Leistung der Heizung in diesen Zonen maximal 140 W/m2 beträgt.

Viele Installateure verwendet überhaupt keine Randzonen, was auch ein Fehler ist. Der geringe Abstand von pex-al-pex Rohren verdoppelt die Kosten von Rohren und Heizkreisverteilern, und bringt praktisch keine Wärmevorteile. Die Steigerung der Vorlauftemperatur im Verhältnis zu der Temperatur im Projekt steigert die Heizleistung der Fußbodenheizung, jedoch hat die Überhitzung des Fußbodens einen Einfluss auf Komfortsenkung und Verschlechterung des Befindens von Systembenutzern.

Man darf vor allem nicht vergessen, dass ein Unterflur-Konvektor ein nicht austauschbares Element ist (abgesehen von der Möglichkeit des Abschlagens vom Estrich und seiner wiederholten Montage), daher sollte das Projekt gut durchdacht werden. Mögliche, später auftretende Probleme mit dem Funktionieren eines Unterflur-Konvektors können nur in begrenztem Umfang korrigiert werden, z.B. durch den hydraulischen Abgleich von Heizkreisläufen.

Ungeeigneter Heizungsverteiler.

In der Fußbodenheizung muss es möglich sein, jede Heizschleife abzusperren und sie einzeln einzustellen. So eine Möglichkeit schafft Heizkreisverteiler für Fußbodenheizung, der mit Ventileinsätzen zur Montage des Stellantriebes, Regulierventilen mit Durchflussanzeigern und Entlüftungs- und Ablassventilen ausgestattet wurde. Ein noch größerer Fehler ist es, die Heizschleife der Fußbodenheizung an den Vorlaufverteiler der Heizkörperanlage anzuschließen.

Erstens wird die zulässige Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung überschritten, also 55°C, und zweitens kann sich der Ausgleich von so einer Anlage als unmöglich erwiesen und die Fußbodenheizung wird die Räume nicht beheizen.
Es gibt eine Möglichkeit, eine kurze Heizschleife der Fußbodenheizung an die Heizkörperanlage ohne den Verteiler anzuschließen, jedoch muss durchaus das RTL Ventil, also der Rücklauftemperaturbegrenzer verwendet werden.

Eine unkorrekt durchgeführte Dichtigkeitsprüfung.

Ein Innendruckversuch sollte durchgeführt werden, indem alle Kreisläufe mit Wasser nachgefüllt werden. Eine falsche Methode ist es, Innendruckversuch mit Wasser und mit Luft gleichrangig zu betrachten. Leider ist die Kompressibilität der Luft größer und die Anzeigen des Druckmessers können entstellt sein, und Luftauslass ist nicht so gut sichtbar wie Wasserausfluss.


Deshalb ist es besser, wenn ein Ausführer einer Anlage durch Frost überrascht wird, an Beheizung der Räume oder Zugabe in das Triebwasser von Äthylenglycol zu denken, (das den Gefrierpunkt herabsetzt), und das danach durch dreimalige Spülung der Anlage beseitigt wird. Der nächste Aspekt des Innendruckversuches mit Luft ist die Tatsache, dass Klemmring-Schraubfittings die Luft durchlassen können, wenn die Anlage vorher mit Wasser nicht aufgefüllt wurde. Der Grund dafür sind die Stoffe, die zur Abdichtung verwendet wurden (z.B. Werg), der bei Kontakt mit Wasser aufquillt und die Verbindung genauer abdichtet.



Quelle:
         heating-instal.de

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